Mila Engelmann kann mit Volleyball-Oberligist Oythe II am Wochenende Meister werden
Der erste Platz würde das Aufstiegsrecht in die Regionalliga bedeuten. Die Zuspielerin aus Lohne sammelt aber auch schon Zweitliga-Spielpraxis.
Von Jan von Holt
Oythe. Im Jahr 2016 Kreisliga, dann Bezirksklasse, Bezirksliga, Landesliga, Oberliga und 2020 sogar schon Einsätze in der 2.Bundesliga. Keine Frage: Auf der Karriereleiter kannte die erst 16- jährige Mila Engelmann aus Lohne in den letzten vier Jahren nur einen Weg: nach oben. An diesem Samstag ab 15.00 Uhr könnte ein weiterer Meilenstein für die Volleyballerin hinzukommen: Sie und ihr Oberliga-Team haben drei Spieltage vor Schluss die Möglichkeit, die Meisterschaft vorzeitig perfekt zu machen und sich damit auch das Aufstiegsrecht in die Regionalliga zu sichern. Dazu sind fünf Punkte aus den beiden Spielen gegen den FC Schüttorf und die TSG Westerstede erforderlich. „Ich habe richtig Bock drauf, die Meisterschaft zu holen. Wir wollen den Sack zumachen jetzt“, sagt die Zuspielerin, die seit der Vorbereitung auf die aktuelle Saison auch bereits in der ersten Mannschaft mittrainiert und dieses Jahr schon erste Kurzeinsätze von Trainer Ali Hobst in der 2. Bundesliga erhielt. Ihr Coach schlägt vor den Duellen in die gleiche Kerbe: „Wir haben die einmalige Möglichkeit, die Meisterschaft in Sack und Tüten zu bringen.“ Auf dem Papier ist die Bundesliga-Reserve klarer Favorit: Beide Gegner bilden das Ende der Tabelle. Und die Bilanz
von Oythe II ist beeindruckend: 13 Siege aus 13 Spielen stehen zu Buche. Mehr geht nicht. Vor vier Jahren wechselte Mila Engelmann von BW Lohne zum VfL Oythe, weil sich ihr dort mehr Möglichkeiten boten, wie sie erklärt. In zwei Jahren macht sie ihr Abitur, bei vier Trainingseinheiten und teilweise zwei Spieleinsätzen am Wochenende muss die Freizeit etwas zurückstehen. „Da ich in den Teams aber viele Freunde habe, ist das nicht so schlimm für mich“, sagt sie. Mila Engelmann läuft auch noch für die dritte Oyther Mannschaft in der Landesliga auf, ist dort sogar Kapitänin. Ihre ersten Einsätze im Zweitliga-Team erhielt sie in dieser Saison im Pokal gegen Suhl und im Spiel gegen Bad Laer, in dem sie sogar zur wertvollsten Spielerin gewählt wurde. „In der ersten Mannschaft herrscht schon ein anderer Leistungsdruck und dann vor dem großen Publikum zu spielen, da hat man schon mal zitternde Hände“, erzählt Mila Engelmann. Die Freude über das Vertrauen, dass ihr Coach Ali Hobst schenkt, ist groß: „Das war eine unglaubliche und extreme Ehre für mich, im Pokal gegen den Erstligisten spielen zu dürfen.“ Und dann schiebt sie fast demütig hinterher: „Auch wenn ich vielleicht nicht die Stärkste bin.“ Aber so wisse sie, dass der Trainer sie fördere und weiterbringe. Dabei schätzt die Lohner Schülerin den fairen Umgang innerhalb des Zweitliga-Teams: „Man ist das Küken da, aber das sagt einem niemand oder lässt einen das merken.“ Es herrsche eine „total gute Atmosphäre“. Und wie soll's für sie weitergehen? Da hat Mila Engelmann klare Vorstellungen: „Ich möchte Stammspielerin in der Ersten werden und ein Vorbild für andere junge Spielerinnen sein – ihnen zeigen, dass ich den Weg nach oben geschafft habe“, so die 16-Jährige. Die Oberliga-Meisterschaft wäre die nächste Sprosse auf ihrer Karriereleiter – und ein weiterer Beweis für ihr genanntes Vorhaben wäre erbracht.
Quelle: Oldenbugische Volkszeitung
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